Die ewige Suche nach dem passenden Wegbegleiter

Na – und, schmort ihr auch schon in der Hitze dahin? 😁

Nachdem ich schon die Hälfte des Sommers den nächsten Blogbeitrag herausprokrastiniert habe, hatte das Weltreiseprojekt dagegen keine Pause – im Gegenteil! Zwischen den Finanz- und Routenplanungen gab es einige Steine, die erstmal aus den Weg mussten. Und so musste auch die Yamaha Ténéré – mein eigentlicher Weltreisebegleiter – derweil für ein anderes Bike weichen! Und das war auch für mich nicht ganz einfach.

Ein Traumbike, zum Scheitern verurteilt

Ein Kompressionstest lässt Rückschlüsse auf das Motorleben ziehen
(gut wären 10-12Bar)

Schon in meinem damaligen Beitrag hatte ich von der Ténéré-Reihe geträumt, und habe auch damals letztendlich eine gekauft. Sie fuhr sich super, meine Fahrkünste sind mit ihr gewachsen und man wurde sich vertraut. Die ersten 800€ wurden in den Umbau gesteckt, bis ihr der Heißhunger auf Motoröl zum Verhängnis wurde: Bei 0,8L/1000km Öl haben wir in den Motor geschaut und haben verrußte Ventile und Kolben gesehen – normal ein Todschlag für Motoren! Interessanterweise hat sie sich den Leistungsverlust gar nicht anmerken lassen – im Gegenteil, sie war noch immer schneller als die meisten A2-Maschinen.

Mampf mampf, Kann ich die Chickennuggets mit noch mehr Motoröl kriegen bitte?

Die Ténéré am McDonalds-Schalter

Und so war eigentlich der Plan, den Motor zu überholen oder ggf. auszutauschen und dann wie geplant auf Reise zu gehen. Das ganze hat sich nur ziemlich schnell erledigt, als das Monster seine Schatten gezeigt hat: Selbst der Routinetausch der Bremsbeläge war unmöglich, weil alle Schrauben vom Vorbesitzer rundgedreht und viel zu fest angedreht waren – das war bei fast allen Schrauben der Fall, die der Vorbesitzer angefasst hat. Da dieser Vorbesitzer auch den kompletten Motor auseinander- und zusammengeschraubt hat, war klar: Diesen Motor wird niemand auf-, und erst recht niemand mehr dicht bekommen.

Was gut war, geht den Bach hinunter

Als hätte das Schicksal einen schlechten Tag gehabt, ist bei der trüben Autobahn-Heimfahrt auch auf dem letzten Kilometer die Verkleidung unter dem Schenkel weggerutscht – ein selbstlackiertes Verkleidungsteil, welches auch in Originallackierung schon nicht für <500€ findbar war. Dies machte die Suche nach einem späteren Käufer für die Yamaha noch schwerer, jedoch zum Glück nicht unmöglich.

Nach wochenlanger Warterei und Suche fand sich letzte Woche dennoch ein Käufer für die Ténéré! Er ist glücklich mit ihr, und die Reisekasse hat durch das Manöver einen Rückschlag von ’nur‘ ~1500€ erlitten. Doch es half leider nichts, und so ist es besser, als wenn es den Motor nach den ersten tausend Kilometern Reise dahinrafft.

Der neue Wegbegleiter

Nachdem der Fuhrpark leerstand, wurde mit der Suche nach der richtigen Abenteurerin nicht lange gewartet – und aus den Erfahrungen mit der Yamaha wurde gelernt:
Egal wie es aussieht und wie schlecht die Zusammenstellung original ist – es kann alles getauscht werden, hauptsache Motor und Rahmen taugen was.

Und so wurde nicht lang gefackelt, nun steht seit Juli ein neues Bike auf dem Platz – die Funduro, auch bekannt als BMW F 650:

Die BMW F 650 auf der ersten mehrtägigen Tour, mit Koffer und Schutzbügel
Die neue BMW F650, Jahrgang 1999, in Top Zustand und schon leicht tourentauglich

Zahlen, Daten, Fakten

Mit ihren 650ccm ist sie theoretisch genauso leistungsfähig wie die Yamaha, mit ihrer Optik überzeugt sie auch nicht unbedingt. Bei einem Gebrauchtpreis von 2000€ für einen Rotax-Motor mit ~27.000km kann jedoch niemand meckern, vor allem nicht, wenn er dazu noch in Top-Form ist. Zum Angebot gab es schon das erste Kofferset und einen Tankrucksack – Wahrscheinlich werden diese noch ausgetauscht, taugen jedoch für den Anfang.

Mit diesem Bike ist es zwar (noch) kein Highlight in der Bikergruppe, doch mit dem günstigen Preis und der Langlebigkeit ist viel Potential zum Umbau vorhanden. Durch die Zulassung noch in 1999 sind dazu noch die gesetzlichen Grenzwerte sehr locker und geben dabei viel Spielraum. Alles in allem kann die Ténéré als „Ausprobierbike“ gesehen werden für das, was mit der BMW nun folgt – und zwar in richtig!

Die BMW F 650 auf ihrem ersten Bikertreff mit 8 anderen Bikes
Der erste Bikertreff und damit schon 2.000km in vier Wochen

Farbe für den Tiger

Motivbild zum Thema Tarnfarben
Vielleicht sowas in die Richtung? (Bildquelle)

Außer der Technik wird auch noch einiges folgen müssen, um das Bike richtig ansehnlich zu machen! Grell und Rot hatten wir schon, und bei der diesmal (wortwörtlich) grauen Leinwand denke ich an etwas aufwändigeres in Richtung Tarnfarben. Auch wenn es nicht als Bundeswehrmotorrad durchgehen wird, sollte es den ein- oder anderen Wildcamping-Spot sicherer machen. Außerdem ist es einfach besonderer und auffälliger als die typischen, schwarzen Motorräder im Stadtgetummel. Das folgt dann in den nächsten Wochen und Monaten noch.

Die nächsten Schritte

Zunächst einmal hat das Bike schon seine ersten größeren Touren und um die 2.000km auf meinem Namen hinter sich – die Schwachstellen wie die schlechte Bodenhaft zeigen sich langsam, dafür auch genauso meine eigenen Ausbaufähigkeiten als Fahrer.

Die BMW F 650 auf ihren ersten unbefestigten Straßen auf dem Gipfel eines Hügels
direkt auf ihren ersten Metern Offroad

Um genau das auszubauen, wurde die BMW schon letzte Woche mit frischen Sturzbügeln ausgestattet und darf mit mir nächste Woche das erste Mal richtig in’s Gelände – unter professioneller Anleitung bei einem Enduro-Training in Belgien! Und dann wird sich zeigen, wo zuerst geschraubt und gemacht werden muss. Dazu dann mehr in einem eigenen Technik-/Abenteuerbeitrag.

Ich freue mich, ab jetzt wieder regelmäßiger Blogbeiträge zu veröffentlichen – die letzten beiden Monate waren beruflich sehr auslastend – Hauptjob sowie Nebenjob, aber dazu mehr in einem zukünftigen Beitrag 😁

Bald wird es außerdem einen offiziellen OffroadFieber Instagram-Kanal geben, auf dem es auch ShortContent und Ankündigungen geben wird – bleibt gespannt und…
Bis dahin!

Ein Kommentar

  1. Japanische Eintöpfe sind unterzerstörbar, das weiß doch jeder. Aber die BMW ist auch gut. Einfach gut pflegen und zuhören, was das Motorrad will
    Viele Grüße aus Bergheim

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