Das bin ich

„Optimistisch, naiv, von Geistern besessen“ – und andere Spitznamen, die ich für meine Pläne bekam. Und doch traute sich niemand zu sagen „das wirst du bereuen“. Sie wüssten, dass sie es selbst gern so gehabt hätten.

In jungen Jahren hielt ich (Dennis) nicht viel von Motorrädern. Wer jedoch mitten im Nirgendwo aufwächst, hat auch irgendwann keine Lust mehr auf die kilometerlange Völkerwanderung zur nächsten Bushaltestelle. Und so ging es mit 16 direkt auf’s Zweirad – damals noch in Rasenmähergröße und fast waagerecht auf der Honda CBR125.

Meine damalige Honda CBR125

Dann, mit 18 direkt der A2-Führerschein. Auch die 125er wurde direkt verkauft – jetzt soll’s mit 48PS immerhin richtig losgehen! Doch auf viel folgt viel nichts – das gesparte Geld ging leider für einen Umzug drauf, und so wurde das Hobby vorerst stillgelegt.

Reisefaulheit mit leichter Kellerbräune

Auch das Reisen hat mich bisher wenig interessiert, denn…

Warum soll ich reisen, wenn ich mir auf Google Bilder alles anschauen kann?

Der 18-jährige Dennis

Es sei angemerkt, dass unsere Familienurlaube gewöhnlich innerhalb Deutschlands mitsamt Zelt auf dem Campingplatz verbracht wurden. Dass unser Zelt zu fast jedem Urlaubsbeginn mit Kübelregen beschenkt wurde, sollte wahrscheinlich ein Zeichen sein – oder Training?

Und nach 2 Jahren Lockdown ist es plötzlich 2022. Ich mit meinen 21 Jahren sah einer abgeschlossenen IT-Ausbildung und fast drei Jahren Berufserfahrung entgegen, und wusste nicht: „Bin ich jetzt im Nine-To-Five Trott angekommen? War’s das bis zur Rente?“

Wie der Zufall es wollte, wurde die Arbeit nach und nach auch immer reise-intensiver – von ganz allein. Fast schon Schicksal. So waren fremde Städte, unplanbare Hotelübernachtungen und fast tausend Autobahnkilometer pro Woche irgendwann Normalität.

Umso mehr begannen die Zweifel, was überhaupt noch mein Job, und vor allem der Sinn davon war. Und je länger ich nach Antworten suchte, desto mehr begann ich, diese fremden Orte als Antwort zu sehen.

Bevor ich es glauben konnte, saß ich 2022 sogar das erste Mal in einem Flieger – das auch noch beruflich! Und je länger ich aus dem Flugzeugfenster starrte in Richtung Antalya (Türkei), desto durstiger wurde mein Abenteuerdrang. Der Drang, mehr zu sehen als nur NRW. Weiter zu fahren als die Grenzen Deutschlands und mehr Kontinente zu durchqueren, als ich es überhaupt mir selbst zutrauen würde.

Der Flug über Antalya, 3 Uhr morgens und klarer Himmel

In jedem Scherz ein Funken Wahrheit

Vom 9-5 Job die Schnauze voll und mit frischem Tatendrang unter Strom gesetzt, war es der letzte nötige Funke, um Pläne zu schmieden.

Ich mach‘ einfach eine Weltreise, halt mal mein Bier!

Zuerst als Scherz gemeint, hatte ich mit diesem Spruch die eigene Planlosigkeit verdecken wollen. Doch je öfter das Thema aufkam, desto öfter hörte ich Worte, wie…

Ich wünschte, die Möglichkeit hätte ich noch. Aber mit dem Alter kommen die Verpflichtungen und man merkt nicht, wie schnell das Leben einen einholt.

Und mit jeder Wiederholung dieser Schicksale spürte ich mehr Willensstärke in meinen eigenen Worten. Die Willensstärke, zu sagen: „Warum eigentlich nicht? Würde ich es mit 80 Jahren bereuen, damals nicht aufgebrochen zu sein?“, vor allem aber:

„Was kann schon schiefgehen?“

Und so begann das Jahr 2023 bei mir damit, sich in allerhand Vorbereitungen zu stürzen – Reisemöglichkeiten, Finanzierungen, Routenplanung etc., Das Transportmittel war mein größtes Fragezeichen.

„würde ich mit dem Auto fahren? Doch lieber zu Fuß? Was ist, wenn mir die Freiheit fehlt?“. Keine 5 Minuten vergingen, dann hatten die Anzeigenportale für Gebrauchtmotorräder meine volle Aufmerksamkeit. Und noch schneller hatte ich mich auf die zahlreichen Enduro-Modelle gestürzt, als ich sie fand. Ich hatte zwar noch keinerlei Offroad-Erfahrung, doch das sollte sich schnell ändern. Die Vorbereitungen für eine Weltreise liefen seitdem auf hochtouren.

Ein altes, damals nicht genug wertgeschätztes Hobby. Entfacht mit neuem Feuer durch einen bald wahr werdenden Traum nach Freiheit. Damit einhergehend bald vielen weiteren Blog-Artikeln auf dieser Webseite, welche zum Einen mir die Möglichkeit gibt, meine Erlebnisse fest zu halten, und noch mehr mir die Möglichkeit gibt, zukünftigen Reisenden auf ihrem Weg zu helfen und mein gesammeltes Wissen nach- und nach zu teilen.
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Bis dahin!